Autonomie

Autonomie kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Worten autos = selbst und nomos = Gesetz zusammen. Am besten können wir es mit Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit übersetzen.

Warum ist dies gerade in der Medizin so wichtig? Als kranker Mensch sind wir es gesellschaftlich gewöhnt unsere Autonomie an Ärzte abzugeben, die scheinbar besser wissen, was für uns gut ist. Doch das ist ein Trugschluss. Der Arzt weiß aufgrund seiner Ausbildung mehr über körperliche Vorgänge. Doch wir wissen mehr über uns als Person mit Körper, Seele und Geist.

Darum hat der Gesetzgeber bestimmt, dass in der Medizin das höchste Rechtsgut unser Wille ist. Darum muss der Patient informiert werden, damit er autonom zur Entscheidung beitragen kann, was als nächstes gemacht wird.

Hierzu ein Auszugs des Interviews mit dem Allgemeinarzt, Coach und Supervisor –
Theodor Petzold von Dr. Alexandra Kleeberg für den Online Campus des collective healing institute

Stressoren erkennen und damit umgehen

Günther Linemayr schreibt in seiner Zusammenfassung über Stress und Krebs: „Die pathophysiologischen Auswirkungen der Stressreaktion auf zellulärer Ebene belegen schlüssig den Einfluss psychischer Faktoren auf die Krebsentstehung und –progression“. Der Umgang mit Stressfaktoren gehört damit eigentlich zu den ärztlichen Aufgaben. Er ist heute weitgehend an die Psycho-Onkologen delegiert. Da diese keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Krebskrankheit sehen, sondern mehr mit dem Befinden des Kranken, findet dieser Aspekt derzeit nicht die Würdigung, die er bräuchte.

Zusammenfassung:

  • Besinnen Sie sich auf Ihre Grundfähigkeiten zum Wahrnehmen, Handeln und Lernen
  • Ihre Stressoren können Sie in eine Liste aufschreiben, um sie klarer und distanzierter zu haben
  • Welche Gefühle und Körperempfindungen sind damit verknüpft?
  • Was brauchen Sie, damit Sie mehr genießen, entspannen und sich freuen können?

Selbstbestimmtheit

Um meine Selbstbestimmtheit zu erkunden, sollte ich mich fragen, ob ich von irgendjemand oder von irgendwas abhängig bin. Gehen wir also die Themen der Reihe nach durch: jetziges und früheres Verhältnis zur Mutter, zum Vater, zum Partner oder Partnerin, zu den Kindern, zu den Großeltern, zu den weiteren Verwandten, zu den Freunden und Freundinnen. Es gibt Patienten, die eine Chemotherapie machen, um die Liebe ihrer Kinder nicht zu verlieren. Selbstbestimmtheit? Möchte ich einem Ärger mit meinem Arzt aus dem Weg gehen? Möchte ich es anderen recht machen?
Habe ich den Verlust von Eltern, Großeltern oder anderen mir nahe stehenden Personen adäquat verarbeitet? Oder hänge ich hier noch in unbewussten Abhängigkeiten? Bin ich frei in meinen Entscheidungen oder nehme ich ständig Rücksicht?

Zusammenfassung:

  • Du bist der Boss in deinem Leben!
  • Übernehmen Sie Verantwortung für sich
  • Entfernen Sie was anspannt, fördern Sie was entspannt
  • Selbstbestimmtheit ist gesund
  • Um Selbstbestimmtheit zu überprüfen, fragen Sie sich, von wem oder was sind Sie noch abhängig.

Selbstfürsorge

Wie sorgen Sie für sich? Schauen Sie sich vielleicht einmal vom Standpunkt eines guten Freundes aus an, wie Sie mit sich selbst und Ihren Bedürfnissen umgehen. Dazu finden Sie hier einige Fragen – nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit darüber nachzudenken und denken Sie dabei an typische Situationen in Ihrem Leben.

Zusammenfassung:

  • Mit diesen Fragen können Sie überprüfen, ob Sie gut für sich sorgen.
  • Sie können dies evtl. mit einem Therapeuten besprechen.

Dies ist eine Zusammenfassung über Autonomie nach über 30 Jahren ärztlicher Tätigkeit und Erfahrung mit Krebspatienten.

Eigeninitiative:

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