Denkweise

Die japanischen Samurai-Krieger haben wegen ihrer körperlichen und geistigen Selbstbeherrschung einen entscheidenden Satz gepredigt:

‘die drei wichtigsten Dinge, die jeder Mensch selbst beherrschen muss sind: richtige Ernährung, richtige Bewegung und richtiges Denken’.

Was verstehen wir unter richtigem Denken?
Es ist ein Denken, das zu unserem Vorteil gereicht, das uns keinen Schaden zufügt und das uns stimmig sein lässt in Bezug auf Körper, Geist und Seele.

Normalerweise ist das Denken frei (die Sonne scheint), kann aber zu unserem Vorteil auf Automatik gesetzt werden wie z.B. beim Autofahren. Wird es aber auf Automatik gesetzt (mit meiner Mutter werde ich nie wieder reden) wie z.B. durch Schock, Trauma oder Anerzogenes Denken (man tut das nicht …), kann uns das Denken in späteren Jahren schaden, wenn es einfach nicht mehr zur Situation passt.

In diesem Kapitel beschreiben wir einige Aspekt von nützlichem und schädigendem Denken.

Hierzu ein Auszugs des Interviews mit dem Psychologen und Experten für mentales Gesundheitstraining –
Prof. Dr. Gerhart Unterberger von Dr. Alexandra Kleeberg für den Online Campus des collective healing institute

Schädigende Glaubenssätze

Selbstschädigende Glaubenssätze sind das Erbe einer langen Entwicklung von Unterdrückung und Anpassung. Bewusstwerdung, kritische Auseinandersetzung und Loslösung helfen in der Entwicklung der eigenen Autonomie.

Zusammenfassung:

Selbstschädigende Glaubenssätze:

  • sind meistens kollektiv und/oder individuell erlernt
  • wirken oft unbewusst
  • fördern Stress
  • machen klein & hilflos
  • verhindern die Entfaltung des eigenen Potentials
  • können sogar krank machen
  • sind verlernbar

Unterstützende Glaubenssätze

Förderliche Glaubenssätze helfen uns, authentisch, lebendig, zuversichtlich, herzlich und mutig zu sein. Sie sind die Basis eines gesunden Miteinanders.

Zusammenfassung:

Förderliche Glaubenssätze:

  • unterstützend die eigene Authentizität
  • fördern das ureigene Potential
  • helfen bei der Bewältigung von Herausforderungen
  • inspirieren ein konstruktives Miteinander
  • bestätigen das eigene Selbstwertgefühl
  • machen Mut, geben Zuversicht, steigern das Urvertrauen

Positive Motivation

Die innere Motivation ist die wichtigste Triebfeder zum Handeln und aktiv zu werden.

Das Leben muss handhabbar, verstehbar und sinnhaftig sein (Antonovski).

Viele Menschen fallen durch die Diagnose Krebs in ein Loch und müssen sich neu motivieren, um dort wieder heraus zu finden.

Zusammenfassung:

Die Wichtigkeit der Selbstmotivation wird beschrieben als die Beweggründe, die es zu entwickeln gilt, um zu einer neuen Handlungsbereitschaft zu kommen.

 

    Zeit

    Es gibt in der Onkologie viel mehr Zeit als dem Patienten gegenüber signalisiert wird. Der Grund hierfür könnte die Angst der Ärzte vor dem Thema Krebs sein.

    Zusammenfassung:

    • Es gibt kaum eine Situation in der Onkologie, die zu schnellem Handeln führen muss. Ausnahmen sind vielleicht einige Leukämieformen, mechanische Veränderungen ( Darmverschlingung, Frakturen ) oder akute Blutungen. Ansonsten gilt: Besser eine gute Entscheidung als eine schnelle.

    Diagnose

    Die Diagnoseeröffnung bei Krebs gilt heute als Trauma und muß auch als solches behandelt werden.

    Zusammenfassung:

    • Ein Krebspatient sollte nicht weiter beraten werden, bevor der Schock der Diagnose überwunden ist. Das geht meist nur mit professioneller Hilfe.

    Nocebo

    Placebo ( ich werde nützen ) und Nocebo ( ich werde schaden ) wirken in der Onkologie wie im allgemeinen Leben. Placebos helfen uns bei der Gesundung ( „Heilung ist möglich“ ), Nocebos sollten wir erkennen und aussortieren. Die Ärzte sollte auf ihre Sprache achten, um nicht mit Nocebos den Patienten zu schaden.

    Zusammenfassung:

    • Im Körper wirkt, wovon der Geist überzeugt ist.
    • Erkennen Sie für sich mögliche Placebos und Nocebos.

    Dies ist eine Zusammenfassung nach über 30 Jahren ärztlicher Tätigkeit und Erfahrung mit Krebspatienten.

    Eigeninitiative:

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