Die Menschen heute haben mehr Angst und weniger Glücksempfinden als noch vor 40 Jahren und das, obwohl die Sicherheitsnetze stärker und der finanzielle Wohlstand größer geworden sind. Was ist los mit unserer Gesellschaft?

Wir haben über die Jahrtausende erlebt, wie wir fast aller uns innewohnenden Mächte beraubt wurden und dies auch tief in uns erlaubt haben. Wohl jede Generation hier in Europa erlebte Kriege und damit ständige Todesängste.

Über Jahrtausende verdunkelte ein kollektives Gedächtnis der Angst unseren Geist und damit auch die Lebendigkeit unseres Körpers: Die Furcht vor Andersartigkeit, vor Ausgelassenheit und vor Gefühlen ließ uns erstarren in einem Panzer von Anpassung und tiefgreifender Angst.

Heute sind wir im wahrsten Sinne des Wortes entleert, isoliert und verzweifelt in den Ketten unserer sogenannten Zivilisationsgeschichte verfangen. Entmachtet ersehnen wir dort draußen Heil und Heilung: bei der Medizin, in den Apotheken, bei Heilerinnen, Heilern und Gurus, in Büchern, im Internet oder wo auch immer. So suchen wir im Außen das, was wir zutiefst im Inneren bereits besitzen, ohne es wahrzunehmen: machtvolle fantasievolle fantastische Energie.

Wir sind gefangen in uralten Programmen, die Stress verlängern, der real gar nicht mehr existiert – nur in unseren Köpfen. Doch der Körper reagiert auf innere Bilder in der gleichen Art und Weise wie auf äußere „wirkliche“ Bedrohung.

Neben realen Traumen sind es oft selbstschädigende Glaubenssätze, die Stress erzeugen und ihn bewusst oder unbewusst verlängern. Manche dieser selbstschädigenden Glaubenssätze sind uralt. Sätze, die sich allmählich in gesellschaftlicher Auflösung befinden, wie „Männer sind besser als Frauen“ oder „Frauen sind minderwertige Wesen“, gehen Tausende von Jahren zurück. „Kindern muss man beizeiten den Willen brechen“ ist ebenfalls ein sehr altes Erziehungsprinzip.

„Männer weinen nicht“, „beherrsche deinen Körper“, „zeige keine Gefühle in der Öffentlichkeit“, „schäme dich für unsittliche Gedanken“, „Sex ist schmutzig“ „gib Erwachsenen keine Widerworte“ etc. sind moralische Normen, die uns zur Anpassung zwingen, die wir verinnerlicht haben, die aber mitunter unserem Körper nicht wirklich guttun, ja, ihn sogar krankmachen können. „Du musst perfekt sein und funktionieren“ ist ein sehr aktueller Glaubenssatz, der viele Menschen in Krankheit und Burnout treibt.

Unsere Körper werden von klein auf geprägt, zu funktionieren, abzuspalten, festzuhalten, sich zu blockieren, wehzutun, zu schmerzen, zu erstarren, sich aufzulösen. Ja, unsere Körper haben sogar in der Not gelernt, sich subtil selbst zu vernichten.

Zivilisationskrankheiten – und Krebs gehört da für mich mit dazu – sind ein individueller Ausdruck eines kollektiven Problems. Deshalb gilt es, sich aus diesem Kollektiv an selbstschädigenden unbewussten Glaubenssätzen zu lösen und eigene, für uns stimmige Normen und Werte zu entwickeln, die unsere Gesundheit und Lebensfreude, Verbundenheit und Schwingungsfähigkeit wieder herstellen, inspirieren und fördern.

 

Übungen und Inspirationen:

  • Schreiben Sie – vielleicht auch gemeinsam mit anderen – die schädigenden Glaubenssätze des Zeitgeistes auf, in dem sie groß geworden sind, schreiben sie die schädigenden Glaubenssätze ihrer Ursprungsfamilie auf und ihre eigenen, die ihr Leben lenken.
  • Erspüren sie die genaue Körperreaktion auf diese Glaubenssätze.
  • Drücken Sie die in den Glaubenssätzen gebunden Gefühle aus (Wut, Trauer, Schmerz etc. – Link zu PDF Emotionen)
  • Sagen Sie „Nein“ und grenzen sich ab.
  • Schreiben Sie das jeweilige Gegenteil in positiver Form auf: Männer dürfen weinen, Frauen dürfen wüten, ich darf locker sein, ich darf Fehler machen etc.
  • Erspüren sie die genaue Körperreaktion auf diese Glaubenssätze.
  • Wenn sich diese neuen Glaubenssätze positiv im Körper anfühlen, dann üben Sie sie immer und immer wieder. Wenn sich die Glaubenssätze weiterhin schlecht anfühlen, dann verändern Sie sie so lange, bis sich der Körper wohlig entspannen kann.