Aaron Antonovsky wertete 1970 eine Erhebung über die Anpassungsfähigkeit von Frauen verschiedener ethnischer Gruppen aus.

Eine Gruppe war 1939 zwischen 16 und 25 Jahre alt und hatte sich zu dieser Zeit in einem KZ befunden. Ihr psychischer und körperlicher Gesundheitszustand wurde mit dem einer Kontrollgruppe verglichen. Der Anteil der in ihrer Gesundheit nicht beeinträchtigten Frauen betrug in der Kontrollgruppe 51 % im Vergleich zu 29 % der KZ-Überlebenden. Nicht der Unterschied an sich, sondern die Tatsache, dass in der Gruppe der KZ-Überlebenden 29 % der Frauen trotz der unvorstellbaren Qualen eines Lagerlebens mit anschließendem Flüchtlingsdasein als körperlich und psychisch „gesund“ beurteilt wurden, war für ihn ein unerwartetes Ergebnis.

Zentrum seines Erklärungsmodells ist das Kohärenzgefühl – wir können es ein Gefühl für Stimmigkeit nennen – das entsteht, wenn wir unser Erleben einordnen und irgendwie verstehen können, wenn wir ein Gefühl von Handhabbarkeit und Bewältigbarkeit ebenso wie ein Gefühl von Sinnhaftigkeit entwickeln können. ( Link zu den PDFs von Theo Dierck Petzold)

Ich möchte hier einen weiteren Aspekt vertiefen, wie ein Kohärenzgefühl im Sinne von innerem Einklang entsteht.

Wenn wir mehrere Metronome[1] nebeneinander aufstellen und sie unterschiedlich anschlagen, dann „ticken“ sie völlig unterschiedlich. Jedes bewegt sich im eigenen Takt und die Geräusche, die sie abgeben, sind voneinander unabhängig. Das klingt mitunter chaotisch und eben nicht im Einklang.

Wie kann Einklang hergestellt werden, wenn wir sie nicht gemeinsam anschlagen, bzw. wenn irgendein Ereignis sie dann aus dem Einklang bringt?

Ganz einfach: Wir stellen die Metronome auf eine schwingende Unterlage. Im Video hier ist das einfach ein weiches Brett, das auf einem flexiblen Gestell schwingt. Dann schlagen wir die Metronome ganz unterschiedlich an – und siehe da: Schon nach kurzer Zeit wird aus dem unruhigen Klick Klack ein gleichmäßiges Tack Tack im Einklang. Die schwingende Unterlage hat die Synchronisierung der ganz unterschiedlichen Prozesse ermöglicht.

(weiteres Hintergrundwissen zu Kohärenz siehe Theo Petzold- link einfügen)

Übungen und Inspirationen:

Ich habe die Übungen und Imaginationen nach 6 Kategorien von Kohärenz gegliedert:

  • Körperlich: Springen Sie Trampolin, tanzen Sie frei, schütteln Sie ihren Körper wie einen Wackelpudding – egal wie, bewegen Sie sich locker
  • Emotional: Geben Sie allen Gefühlen Raum und lassen sie aus dem Körper schwingen (Zum Bericht)
  • Mental: Überprüfen Sie bei allem, was sie Denken, Tun und Sprechen, ob es stimmig mit Ihrem Inneren ist. Erkennen Sie einengende Glaubenssätze und formulieren Sie sie um: Ich darf emotional sein, ich darf eigenwillig sein, ich darf für mich sorgen, ich darf wild sein…
  • Spirituell: Notieren Sie Ihre eigenen Werte, die Ihrem Leben Sinn geben und überprüfen, ob diese Werte Sie befreien oder einengen. Richten Sie sich an Werten aus, die Sie und andere Innerlich befreien.
  • Sozial: Verbinden Sie sich mit Menschen, die offen, flexibel, positiv und begeistert sind.
  • Welt: Erleben Sie das Universum als freundlichen schöpferischen Ort, der schwingt und singt und tanzt – von einer Harmonie in die nächste.

Links:

Kohärenz – Interview mit Dr. Gerald Hüther

Kohärenz 1 – Interview mit Theo Dierck Petzold. Link kommt noch

Kohärenz 2 – Interview mit Theo Dierck Petzold. Link kommt noch

[1] Ein Metronom ist ein mechanisches oder elektronisches Gerät, das durch akustische Impulse in gleichmäßigen Zeitintervallen ein konstantes Tempo vorgibt.