Das Wort „Emotion“ kommt aus dem Lateinischen „emovere“ und bedeutet „nach außen bewegen“. Welch eine weitsichtige kluge Benennung! Im Deutschen sprechen wir auch von Gefühlsbewegung. Emotionen dürfen also nach außen bewegt werden.

Emotionen sind eine unmittelbare Reaktion auf ein äußeres oder auch inneres Ereignis. Letztendlich sind sie Teil eines genialen energetischen Systems, um Spannung aus dem kurzzeitig angespannten Körper loszulassen, Dampf abzulassen, Druck abzubauen, damit sich die Poren wieder öffnen können und die alte Harmonie wiederhergestellt ist. Innerhalb weniger Sekunden oder Minuten kann sich unser System wieder im Ausgleich befinden.

Prof. Paul Ekman hat 7 Grundemotionen gefunden: Ärger, Ekel, Überraschung, Freude, Trauer, Angst, Verachtung. Das heißt, alle anderen Gefühle, die wir wahrnehmen, sind gesellschaftlich konditioniert wie beispielsweise Scham- oder Schuldgefühle, oder auch individuell gelernt wie Hilflosigkeit oder Verzweiflung.

Verdrängte Emotionen können krank machen – sie machen uns starr und verhindern vor allem unserer Möglichkeit zur Selbstregulierung.

Das tiefe Bestreben, unsere Emotionen unmittelbar körperlich auszudrücken, wird häufig aberzogen und überdeckt durch Anpassung an eine Gesellschaft mit dem Grundsatz „Ich denke, also bin ich“. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde die Wichtigkeit der Emotionen wissenschaftlich erforscht, so dass wir heute sagen können „Ich fühle, also bin ich.“

So hinkt die gesellschaftliche Realität der Forschung hinterher. Männer sollten nicht weinen – dann sind sie ja Weicheier, Frauen nicht zu sehr wütend – dann sind sie hysterisch, Erwachsene sollten nicht zu viel lachen – dann sind sie albern…. Insofern ist es wichtig, mit einer würzigen Prise an Rebellion diese äußeren und auch verinnerlichten Normen zu sprengen – unserer Gesundheit zuliebe.

Eine psychosomatische Therapie des Krebsgeschehens macht die verdrängten Emotionen bewusst und gibt ihnen Raum, sich auszudrücken. Wir wissen, dass Krebs oft nach tiefen Verlusten entstehen kann – nach dem Tod eines geliebten Menschen, nach dem Verlust einer Karriere, nach dem Verlust des Selbstwertgefühles. Die damit verbundenen Emotionen von Trauer, Wut, Schmerz, Angst dürfen benannt und ausgedrückt werden. Die Sehnsucht nach – neuer – Geborgenheit darf ernst genommen werden.

Während verdrängte oder angestaute Emotionen wie Wut, Trauer und Angst krank machen können, können Freude und Dankbarkeit dazu beitragen, sich gesünder und glücklicher zu fühlen. Diese Gefühle können auch neu gelernt werden. (siehe dazu zum Beispiel unseren Beitrag zum Thema Dankbarkeit). (hier Link zur PDF Dankbarkeit drunterlegen)

Übungen und Inspirationen:

  • Mehrfach am Tag oder etwas länger am Abend innehalten mit der Frage „Was fühle ich gerade bzw. im Verlauf des Tages?“
  • Diesen Gefühlen/Emotionen Raum geben, sie körperlich oder auch in der Phantasie ausdrücken
  • Wieder zurück zur inneren Basis von Vertrauen schwingen
  • Das Geschehene neu einordnen in die Kategorie Lernen
  • Dankbarkeit für die Emotion und die Genialität des Körpers entwickeln
  • Mehr Übungen auch in meinen Youtube Film EMOTIONEN – loslassen, üben, üben, üben… Link zum Film drunterlegen