Und auf Mallorca war dann in einem der Gespräche, die ich ganz intensiv erlebt habe – also wurde für mich wirklich das Innerste nach außen gekehrt. Buchstäblich. Und all meine Versteckspielchen, all meine Strategien, all meine Masken, die ich so im Laufe der Jahre erworben hatte, um im Beruf zu bestehen, um als guter Mensch sozusagen dazustehen – fielen nach und nach. Und ich war wirklich, ich kann dieses Gefühl heute noch aufrufen, ich stand sozusagen vor mir in einer ganz unverstellten Art und Weise.

Ja, und in einer Nacht war dann nach einem Gespräch dieser körperliche Prozess tatsächlich so, dass diese Geschwulst (nachgewiesenes malignes Melanom), die etwa aprikosengroß aus dieser Narbe hervorkam, glatt und schier, die Narbe war völlig reizlos, und das innerhalb einer Nacht. Und ich war ja Journalistin zu der Zeit und als solche immer sehr neugierig, war auch sehr skeptisch, mir konnte man nicht so leicht ein x für ein u vormachen.   Aber es musste für mich offensichtlich so ein Prozess sein, den man auch sehen konnte. Also wenn das nur innerlich gewesen wäre, ich weiß nicht, ob ich dann noch Ausflüchte gehabt hätte. Aber hier musste ich einfach hinnehmen, dass eine seelische Arbeit ein körperliches Resultat hat.  

Und das fand ich unglaublich. also ich weiß gar nicht, was ich mehr war: erfreut oder erschrocken. Also es hat mich wirklich in den Grundfesten meiner Überzeugung, also ich war überhaupt nicht ange—wie sagt man das, ich war überhaupt nicht esoterisch ausgerichtet oder in irgendeiner Form abergläubisch.

Ich war damals ein ganz harter Realist, wenn man so sagen will, und habe da gelernt, dass es auch eine andere Seite gibt. Also nämlich diese geistig-seelische Seite, die mir ja schon in dem Traum eigentlich begegnet war, in dieser ersten Phase. Dass da Kräfte eine Rolle spielen, die ich nur mit Seelenkräften erklären kann.